Gibt es Elfen?
Der Versuch einer Definition


Elfen sind Fabelwesen bzw. Naturgeister, die ursprünglich in der nordischen Mythologie (Snorre- Edda) beheimatet sind, wo es gute und böse Elfen gibt – die Lichtalben und die Schwarzalben, die allerdings von Snorri in der Edda christlich angehaucht sind, weswegen der dortige Bericht nicht als die Urbeschreibung der Elfen gelten kann.
Sie sind zwar menschenähnlich, werden aber meist als feinstoffliche Wesen dargestellt (dies ist nicht
generell der Fall, denn sie können auch körperlich in Erscheinung treten.) Ihre menschliche Gestalt wird in der walisisch-keltischen Tradition, wo sie Tylwyth Teg (walisisch für „Die schöne Familie“) genannt werden, so beschrieben: sie sind blond und schön und den Menschen wohlgesonnen. Sie sind nicht gut oder böse, aber spielen oft Streiche.
Man sagt, dass sie in Hügeln oder in Ruinen (alten verfallenen Burgen, Schlössern oder Festungen) wohnen, wo sie Feste feiern und tanzen. Bei dieser Gelegenheit locken sie oft Menschen an, die sie dann bei sich behalten, man spricht auch oft von der „Bergentrückung“, wo Menschen plötzlich spurlos in Bergspalten verschwinden und nach einem Aufenthalt in der Elfenwelt von nur wenigen Stunden zurück-kehren, während in der Realität inzwischen Hunderte von Jahren vergangen sind.
Es gibt in den unterschiedlichen Kulturen viele verschiedene Elfenarten, sodass es schwierig ist, sie in
bestimmte Gruppen oder Familien einzuteilen. Zwei klassische Versuche sind dazu jedoch bekannt.
Zum einen werden diese Wesen anhand der aus dem Altertum, der antiken Medizin und der Astrologie bekannten Vier-Elementen-Lehre eingeteilt und zum anderen nach ihren Aufenthalts- /Wohnorten.
Wenn man nach den vier Elementen geht, nennt man diese Wesen auch Elementargeister. Neben den Erdgeistern (Hauptvertreter: Gnome, aber auch die Wichtel, Trolle, Irrwische und Elfen, manchmal
werden Zwerge mit hinzugezählt), gibt es noch die Wassergeister (Undinen; Wassermänner, Meerjung-frauen, Nixen etc.) sowie die Luftgeister (Sylphen; Elben, Devas) und die Feuergeister (Salamander; Drachen, Lindwürmer).
Wenn man sie nach ihrem Lebensraum bewertet, kann man Waldgeister, Baumgeister, Blumengeister, etc. – je nach „Wohnort“ – unterteilen. Der Sage nach beschützen sie diesen Lebensraum vor Gefahr und vor den Menschen. Manchmal wird ihnen unterstellt, dass sie ihre Kinder gegen Menschenkinder austauschen. Diese Kinder sind quengelig und anstrengend und schreien viel.
Sie werden auch „Wechselbälger“ genannt.

Wiesenelfen

Gemälde von Nils Blommér, 1850, gemeinfrei
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:%C3%84ngs%C3%A4lvor_-_Nils_Blomm%C3%A9r_1850.jpg

Das heutige Elfenverständnis
Im frühen 13. Jahrhundert entstand nach Vorlage des Elfenkönigs Alberich aus der germanischen Mytho-logie die Figur des Oberon, der von da ab in die Werke verschiedenster Dichter einfloss.
Shakespeare hat ihn in seinen „Sommernachtstraum“ eingebaut und Goethe in sein Werk „Faust“.
Sogar einer der fünf Monde des Uranus (Uranus IV) wurde nach „Oberon“ benannt, als man ihn 1787
entdeckte. Ein weiterer Mond (am selben Tag entdeckt) wurde nach Königin Titania getauft.
Mittlerweile sind diese Figuren zwar in der klassischen Literatur der westlichen Welt verankert, jedoch
sind die Elfen heutzutage eher in Fantasyromanen, Spielen und Comics zu finden, als in der Natur.
Lediglich die Esoteriker beschäftigen sich mit diesen Wesen. Es gibt Personen, die die Feen und Elfen
sehen können und mental Zugang zu ihnen haben. Sie können sich sogar telepathisch mit ihnen
unterhalten. Andere wiederum channeln diese Geister in einer Art Trancezustand und übermitteln
Botschaften aus den Elfensphären.
Bekannter Auswuchs dieser Kontakte ist unter anderem die Findhorn-Gesellschaft in Schottland, die
vom Ehepaar Caddy bereits Anfang der 1960er Jahre gegründet wurde. Dort leben die Mitglieder in
einer Gemeinschaft, bei der der Gemeinschaftsgedanken neben dem nachhaltigen Anbau von
Lebensmitteln sowie der Spiritualität Motto und höchster Zweck sind. Von den Blumenelfen unterstützt, werden in den Gärten von Findhorn die besten Ernten eingefahren. Der deutsche Ableger dieser schottischen Findhorn Foundation ist der Lebensgarten Steyerberg e.V.
In Island ist das völlig anders. Der Glaube an die Elfen ist fest im Alltag verankert. Es besteht kein Zweifel daran, dass sie existieren und geschützt und respektiert werden müssen. Dort gibt es sogar
eine „Elfenbeauftragte“ (Frau Erla Stefansdottir*), die vor jedem Straßenbau oder jeder anderen
Maßnahme, die in die Natur eingreift, zunächst herausfinden muss, ob das Projekt nicht mitten in einem von Elfen bewohnten Gebiet stattfindet. Denn wer eine Straße direkt durch eine Elfenwohnung (Elfenhügel) baut, der muss anschließend mit gehäuften Unfällen und anderen Problemen rechnen.
Elfen sind zwar nicht bösartig, aber sie wissen sich zu wehren und spielen den Menschen oft auch
ohne Anlass Streiche. Vor Baubeginn wird also genaustens geprüft, ob die Naturwesen Schaden nehmen könnten und zur Not wird die Straße einfach kurvig gebaut, um heilige Plätze unangetastet zu lassen.

*Die mittlerweile verstorbene Frau Stefansdottir (1935 – 2015) war ein hellsichtiges Medium aus Reykjavik und Spezialistin für das Huldufolk („Verborgenes Volk“) der Elfen und Trolle. Der Begriff „Elfenbeauftragte“ wurde jedoch erst 1995 im Fernsehen geprägt und steht nicht für eine tatsächliche Position bei einer isländischen Behörde.

Im Großen und Ganzen gibt es viele spirituell denkende Menschen, die an Elfen glauben, aber rational-wissenschaftlich konnte ihre Existenz noch nicht bewiesen werden.

Elfenkönig Oberon und Titania, 1795

Plate from The Song of Los, copy G, in the collection
of the Library of Congress,
William Blake (1757 – 1827), gemeinfrei
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:
The_Song_of_Los_copy_B,_object_5_by_William_Blake.jpg

Die Cottingley Fairies
1917 dachte man kurzzeitig, man hätte einen Beweis dafür vorliegen, als es den Cousinen Frances Griffiths und Elsie Wright im englischen Dorf Cottingley gelang, Fotos von Elfen zu schießen, doch
leider stellten sich diese Fotos viel später als Fälschungen heraus – zur Enttäuschung vieler Elfen-begeisterten. Der Fall der „Cottingley Fairies“ gilt als einer der größten Betrugs-/Fälschungsfälle
des 20. Jahrhunderts.
1917 spielten die beiden jungen Mädchen (Frances war 9 und Elsie 16) mit Vorliebe am kleinen Bach
Cottingley-Brook, weil sie dort angeblich immer wieder Elfen getroffen hatten. Die Erwachsenen
glaubten ihnen natürlich kein Wort und so griffen die Mädchen zur Kamera und legten ihren erstaunten Eltern ein Foto vor (das mit der Kamera von Elsies Vater geschossen worden war), auf dem man deutlich Frances sehen konnte, die von 5 tanzenden Elfen umgeben war. Später kam noch ein weiteres Foto dazu, doch dann wuchs Gras über die Angelegenheit.
1920 stolperte der Theosoph Edward Gardner über Abzüge der Fotos und war sofort begeistert.
Mithilfe eines Fotografie-Experten untersuchte er die Bilder und erklärte sie für echt. Eine Sensation!
Die Bilder wurden sogar bei Vorträgen vorgeführt, wo sie auch vom Autor Arthur Conan Doyle gesehen wurden, der allerdings zunächst skeptisch war. Daher wurde die Firma Kodak mit einem weiteren Gutachten beauftragt, das zur Ernüchterung der Beteiligten zu dem Schluss kam, dass es sich um Fälschungen handelte, es war nur noch nicht klar, wie die Kinder diese Fälschung angefertigt hatten.
Deshalb suchte Gardner die Familie erneut auf und ließ von den Kindern drei weitere Fotos schießen (er
brachte selbst eine Stativkamera und 24 markierte Fotoplatten für diesen Zweck mit). 1921 schickt er
sogar ein Medium an die Stelle am Bach, wo das Medium prompt angab, Elfen zu sehen, aber er konnte sie nicht fotografieren. Es gab also immer noch keinen echten Beweis, doch Gardner gab nicht auf. Für Doyle dagegen war die Sache mittlerweile klar: Die Bilder waren echt.
Von 1920 bis 1924 berichtete der Autor immer wieder in Artikeln von den sensationellen Fotos, die in
der Zeitung auch gezeigt wurden. Die Öffentlichkeit war skeptisch, aber Anhänger und Gegner hielten
sich die Waage. Dennoch spotteten viele darüber, dass Doyle an die Echtheit von Feenfotos glaubte.
Es gelang ihm, den Spott zu ignorieren und wie zum Trotz veröffentlichte er 1922 sogar ein Buch über
Elfensichtungen aus aller Welt, in dem er auch über den Cottingley-Fall berichtete. Bis zu seinem Tod
1930 war er felsenfest von der Echtheit der Bilder überzeugt.

Der Fall war damit jedoch noch lange nicht abgeschlossen, denn er tauchte immer wieder in der Presse auf und zog auch immer wieder Skeptiker an. Sogar ein Bühnenmagier analysierte 1978 die Elfenfotos und kam zu dem Schluss, dass sie gefälscht waren, aber die mittlerweile alten Frauen blieben hartnäckig bei ihrer ursprünglichen Geschichte, die sie seit 1917, also seit 61 Jahren, beibehalten hatten.
Erst 1983 gab Elsie (zu dem Zeitpunkt 83 Jahre alt) zu, dass sie die Bilder gefälscht hatten, während
Frances (75 Jahre alt) immer noch bei der ursprünglichen Fassung blieb. Elsie konnte erklären, dass die Bilder aus einem Kinderbuch von 1914 stammten, in dem illustrierte Gedichte enthalten waren.
Elsie hatte die darin abgebildeten Elfen kurzerhand auf Karton abgemalt und ausgeschnitten und für das Foto um Frances herum drapiert und mithilfe von Hutnadeln in der richtigen Position befestigt. Die
Auflösung des Falles bekam Edward Gardner dann sogar noch mit, bevor er kurze Zeit später im hohen Alter von 96 Jahren verstarb.
Wenn Mythen bereits von frühen Begegnungen berichten und spirituell begabte Menschen seit jeher
Kontakt zu diesen Naturgeistern hatten, müssten wir davon ausgehen, dass sie auch existieren.
Leider sind Fälle wie der von den Cottingley-Fairies immer ein gefundenes Fressen für Skeptiker, denn sie leiten gerne daraus ab, dass es sich in allen anderen Fällen von Elfenbegegnungen auch nur um Humbug, Hoax und Halluzinationen handeln kann. Wo keine handfesten Beweise sind, gibt es auch keine Elfen. Dann muss man auch die christliche Idee der Engel in die gleiche Kategorie einordnen. Keine Engelfotos, keine Beweise, die Bibel ein Märchen.


Frances und ihre "Elfen"

Aber sollte man das als aufgeschlossener Mensch einfach so stehen lassen, ohne die Möglichkeit der Existenz anderer Wesen aus anderen Dimensionen oder Frequenzen oder Sphären zumindest in Betracht zu ziehen? Ich denke nicht. Was denken Sie?

Autorin Daniela Mattes (HP)
kurzer Blick in eines der Werke von Daniela Mattes: "Mythos Feen und Elfen – gibt es sie wirklich?"

Quellen:
http://www.geo.de/geolino/mensch/10297-rtkl-island-island-insel-der-elfen-und-trolle
http://lebensgarten.de/gemeinschaft/
http://nordische-mythologie.aktiv-forum.com/t17-elfen-oder-besser-alben-der-nordischenmythologie
https://www.findhorn.org/visit/
http://www.nordische-mythologie.de/html/lexi/gotwesn.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Findhorn_Foundation
https://de.wikipedia.org/wiki/Cottingley_Fairies
https://en.wikipedia.org/wiki/Cottingley_Fairies
https://de.wikipedia.org/wiki/Oberon_(Mond)
https://de.wikipedia.org/wiki/Elfen

 

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