| Wir schreiben das Jahr 1928. In den 
    Kinos wird Charly Chaplins Film „Circus“ 
    (Der Zirkus) räsentiert. Ein voller Erfolg, 
    wie nicht anders zu erwarten ist – Charly 
        Chaplin ist und bleibt nunmal ein Perfektionist.
 Doch was die begeisterten Zuschauer 
        NICHT zu sehen bekommen, 
        sind Filmsequenzen, die offenbar NICHT 
        an die Öffentlichkeit kommen sollen, denn 
        hierin sind Bilder zu sehen, die nicht nur 
        für Verwirrung sorgen, sondern heftigste 
        Diskussionen auslösen.
 Die Frau, die in dem Stummfilm «Der Zirkus» von Charlie Chaplin angeblich im 
Jahr 1928 mit einem Handy telefoniert, 
hat einfach ein Hörgerät benutzt. Zu diesem Schluss kamen mehrere Sachverständige 
in amerikanischen Medien.   
   
 Eine Frau mit Hut – und Handy am Ohr? Und das im Jahr 1928???
 |   | Aufgrund der zahlreichen Berichte in der US-Presse hat das Video auf Youtube inzwischen enorme Popularität erlangt. 
  Und es wird natürlich auch heftig diskutiert.Michael Nickles meint: Dass es sich beim "Handy" in der Szene um ein mobiles Funkgerät handelt, ist zu bezweifeln.
 Diese Geräte wurden (glaubt man Wikipedia) erst Ende der 40er Jahre nach Erfindung des Transistors möglich.
 Und das "Handy" im Film hat ja auch keinerlei erkennbare Antenne.
 Dass Charly Chaplin weit vor seiner Zeit von "drahtlosen Funk-geräten" wusste und das bewusst als Szene in den Film rein-genommen hat, ist also zu bezweifeln.
 Die spannende Frage ist natürlich generell, ob dieser Videoclip ein Fake ist, ob die gezeigte Szene im besagten Charly Chaplin Film "The Circus" überhaupt existiert.
 Ich habe den Streifen mal aus meinem Filmarchiv rausgekramt und diese Szene darin gesucht. Sie ist nicht drinnen, was wenig ver-wundert. So weit bekannt ist, befindet sich die Szene nicht im finalen Film, sondern nur in der "Footage", also dem unge-schnittenen Streifen. Im Youtube-Beweisvideo findet sich in der Handy-Szene im Hintergrund übrigens ein Plakat das mit "Now Playing Charlie Chaplin in The Circus" beschriftet ist.
 Eventuell stammt der Videoausschnitt also gar nicht unmittel-bar aus einem Charlie Chaplin Streifen.
 Hier gilt zu wissen, dass "The Circus" im 4:3 Format aufge-zeichnet wurde – der Ausschnitt im Youtube-Clip hat allerdings Breitwandformat.
 Betrachten wir die einzelnen „Argumente“, die gegen ein Handy sprechen allerdings mit größter Objektivität, kommen wir nicht umhin, eben gerade diese als kaum akzeptabel zu erachten:Der Filmausschnit könnte nicht unmittelbar aus dem Charly Chaplin-Film sein, weil ja ein Filmplakat, das im Hintergrund
 zu sehen ist, auf diesen Film hinweisen würde.
 Nein, das ist wenig überzeugend, denn dieses Filmplakat STEHT VOR EINEN KINO! Wo sonst, als vor seinem Kino würde ein Kinobetreiber wohl hinstellen, um auf einen Film hinzuweisen, der
 gerade aktuell angelaufen ist?
 Die „Eisbeutel-Theorie“ scheint auch nicht wirklich zu greifen, denn von einem „Eisbeutel“ ist ja nun wirklich nicht viel zu
 sehen. Wäre er allerdings so klein, dass er in der Handfläche der Frau verborgen sein könnte, dann ist fraglich, ob eine derart kleine Menge Eis darin nicht schon längst geschmolzen sein müsste?
 Bliebe noch das angebliche Hörgerät.
 Aber: Hörgeräte, die ans Ohr gehalten werden müssen?
 Äußerst fragwürdig, oder?
 Und: Wer spricht denn auch schon mit seinem Hörgerät? Die Frau – so heißt es im Artikel – SPRICHT ins Gerät hinein!
 Aber wie auch immer – hier zwei Fotos, die zehn Jahre später (also 1938) „geschossen“ wurden:
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    | So jedenfalls auf www.tagesanzeiger.ch nachzu-lesen. Weiter heißt es hier: Ein irischer Filmemacher behauptete, in einer Passantin eine Frau zu rkennen, die ein halbes Jahrhundert vor Einführung tragbarer Telefone mit einem Handy telefoniert. Der Ausschnitt zeigt eine Frau mit Hut, die an einem Zirkuszebra vorbeigeht, dabei etwas an ihr Ohr hält und offenbar hinein-spricht.  Ein Eisbeutel?  Tatsächlich sieht es verblüffend so aus, als würde die Frau telefonie-ren. Aber selbst Funkgeräte gab es damals noch nicht in der Größe.Der Entdecker des Videos hatte gemutmaßt, dass die Frau eine Zeit-reisende sei. Andere Beobachter vermuteten, dass die Frau sich wegen Zahnschmerzen ein Tuch oder einen Eisbeutel an die Wange hält. Tatsächlich soll es sich aber 
  um ein Hörgerät handeln.
 So auch die „Erklärung“ auf der webseite: 
  http://www.rp-online.de
 
 Die ersten elektronischen Geräte waren 
  damals zwar schon ein paar Jahrzehnte 
  alt. Sie waren aber noch so groß, dass 
  man sie in der Hand tragen musste. 
  (rek/sda) 
  Die mysteriöse Zeitreisende aus dem 
  Video hatte vermutlich ein Hörgerät.
 
 Die wahrscheinliche Lösung des Rätsels 
  ist, dass es sich bei den Gerät um ein 
  frühes Exemplar der mobilen Hörgeräte 
  von Siemens handelt. Dies meldet die 
  Internet-Seite LiveScience.
 
 Der Ausschnitt aus dem Bonus-Material 
  auf einer DVD mit Charlie Chaplins Film 
  "Circus" hatte bereits für Diskussionen 
  über paranormale Phänomene gesorgt.
 Der irische Film-Freak George Clark war 
  sogar fest davon überzeugt, auf dem 
  Video eine Zeitreisende entdeckt zu 
  haben, die 1928 mit einem Handy telefonierend 
  durch die Filmszene marschiert.
 Dabei ist die Lösung wohl ganz einfach: 
  In den 1920er Jahren ent-wickelte das 
  deutsche Unternehmen Siemens die 
  ersten kleineren Telefonhörgeräte. Die 
  Geräte konnten Schallwellen mit Druck 
  lauter machen, um den Hörgerschädigten 
  zu ermöglichen, mehr von ihrer akustischen Umwelt mitzubekommen.
 Mit der Erfindung des Kohleverstärkers 
  im Jahr 1924 konnte Siemens eine neue 
  Generation der Hörhilfen entwickeln. Die 
  Lautstärke ließ sich dadurch deutlich 
  steigern, wie Siemens selbst in einer 
  historischen Abhandlung auf seiner 
  Webseite erklärt.
 Die neue Technik konnte auch in kleinen Geräten verwendet wer-den. Die ersten Taschen-Hörgeräte hatten etwa die Größe eines heutigen größeren Smartphones. Und das klingt tatsächlich nacheiner guten Erklärung für das Handy-Wunder im Schwarz-Weiß-Film.
 Auf: www.nickles.de liest man hingegen: Eine erstaunliche Ent-deckung hat der irische Filmregisseur George Clarke gemacht.
 Ganz offensichtlich gab es im Jahr 1928 einen Zeitreisenden, der "versehentlich" im Charly Chaplin Film "The Circus" aufgezeichnet wurde: In einer Szene ist deutlich eine Person erkennbar, die mit einem Handy telefoniert. Da es derlei Technik damals noch nicht gab, kann die Person also nur aus der Zukunft gekommen sein.
 
 Auf dem ersten Blick scheint es, dass die Person aufgrund ihres Hutes eine Frau ist. Eine Analyse der Schrittweite beim Gehen, lässt allerdings darauf schließen, dass es sich vermutlich um einen Mann handelt, der sich getarnt hat.
 Beim flüchtigen Hingucken sieht es nur so aus, also ob die Person sich "irgendwas" an den Kopf hält. George Clarke hat allerdings "reingezoomt". Und dabei ist nicht nur die typische Haltung beim Festhalten eines Handys erkennbar, sondern auch, dass die Person in dieses Ding reinspricht.
 George Clarke ist sich seiner Sache sicher, zumindest gibt es aus seiner Sicht, keine andere Erklärung, als dass hier ein Zeitreisender ein Mobiltelefon verwendet.
 Clarke hat die Sache in einem Video zusammengeschnitten, dass die Szene exakt zeigt: Das "Beweisvideo". Die Person mit dem Handy taucht ab Videoposition 2:44 auf. 
 |  |    Hierzu hieß es zunächst in einem You
    Tube-Kanal, dass es sich um die damals 
    17-jährige Gertrude Jones handeln 
würde, die mit wei-teren fünf Kolleginnen 
    von der Kommunikationsabteilung des
 Unternehmens, bei dem sie beschäftigt 
    gewesen wäre, drahtlose Telefone für 
    Testversuche erhalten hätte.
 So jedenfalls die Aussage einer gewissen „Planetcheck“, die sich als Enkelin 
    der zu sehenden Gertrud Jones, die 
    allerdings die Existenz dieses angeb lichen 
    Drahtlos-Telefons bis dato nicht 
    belegen konnte (oder nicht wollte, weil 
    sie es nicht konnte?).
 Warum sie ihren YouTube-Kommentar 
    zur „Erklärung“ dieser Aufnahmen aber 
    wieder gelöscht hat, macht ihre Aussage 
    auch nicht gerade vertrauensvoller ...
 Auch dieses „mit Handy telefonierende 
    Dame“ (?) fanden wir im Internet. Leider 
    ohne Zeitangaben. Mutmaßlich können 
    wir es aber der gleichen Zeit zuordnen, 
    in der auch die beiden anderen „schwerhörigen 
    Eisbeutel-vors-Ohr-haltenden“ 
    Damen das „Zeitreise-Phänomen“ (zumindest 
    optisch) bereichern.
 
 Gänzlich ohne Handy, dafür in einem 
      Outfit, das eher in die heutige als in die 
      damalige Zeit zu passen scheint, ließ 
      sich dieser smarte junge Mann ablichten 
      ... auch wenn er so gar nicht der damaligenMode entsprechend gekleidet ist.
  
 Oder waren derartige Sonnenbrillen zu 
        dieser Zeit schon derart „trendy“?
 Wenn ja, dann dürfte auch sein motivbedrucktes Shirt ebenfalls schon „online bestellbar“ gewesen sein ...
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