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Miracle
– der Geist der Weißen-Büffelkalbfrau

Beitrag aus Jenseits des Irdischen, Ausgabe 1/2007


„Vier Jahre nach dem Big Foot Ride 1990, genau vier Tage nach einem Sonnentanz, wurde in Janesville, Wisconsin, auf einer Farm der Heiders ein weißes Bisonkalb geboren, daß den Namen „Miracle“ erhielt. Die Legende, die mir als kleines Kind erzählt wurde, wurde jetzt Wirklichkeit – der Geist der Weißen Büffelkalbfrau gab kund von seiner Gegenwart, als Zeichen der tiefgreifenden Veränderungen an unserem Scheideweg. Ich hätte niemals gedacht, dass ich diese einzigartige Zeit erleben würde. Acht weitere weiße Bisons sind seitdem auf der Erde erschienen. Der Geist der Weißen Büffelkalbfrau überbrachte ihre Botschaft und ihre Unterstützung in dieser Zeit großer Gefahren, und sie verkündet diese Botschaft immer noch, in der Geburt jedes einzelnen weißen Büffels – jeder einzelne von ihnen ist ein Zeichen, ein Zeichen für die Erfüllung der uralten Prophezeiung sowie der neuen Prophezeiung aus unseren Tagen.

Uns bleibt nur eine kurze Zeit, um zu unseren spirituellen Wurzeln zurückzufinden und um zu lernen, unsere Mutter, die Erde, von der wir mit unserem Leben abhängen, zu respektieren, zu ehren und zu erneuern. Um dies zu erreichen, muß die Botschaft des weißen Bisons für globalen Frieden, Harmonie und Einheit in die vier Himmelsrichtungen getragen werden. 

Ja, dies ist die Zeit, die in den Prophezeiungen vorhergesagt wurde. Es ist traurig, daß wir erst auf wissenschaftliche Erkenntnisse warten mussten, um das bestätigt zu sehen, was uns von Generation zu Generation überliefert wurde. Was brauchen wir noch, um aufzuwachen?

Im großen Kreis des Lebens, wo es keinen Anfang gibt und kein Ende! So sei es!“

Arvol Looking Horse 
Hüter des heiligen Pfeifenbündels, welches Whope vor 2000 Jahren den Menschen brachte.

Eine andere indianische Prophezeiung kündigte ein Büffelkalb an, welches dreimal die Farbe wechseln würde. Auch dies als ein Signal für den Beginn einer Wendezeit.
Miracle – Im Wechsel der Farben

Weiß: Juni 1994 
Schwarz: Anfang 1995
Rot: Juni 1995
Gelb: Juli 1997
Miracles Geburt, Leben und Tod
Als Miracle (dt.Wunder) am 20. August 1994 geboren wurde, erkannten viele amerikanische Indianer darin ein Symbol – ein Zeichen dafür, daß ihre Kultur, ihre einzigartige Lebensweise und ihre reiche Geschichte endlich eine Wiedergeburt erfahren würden. Diese Wiedergeburt konnte sich sogar inmitten der großen Mehrheit der weißen Amerikaner vollziehen. Auf den ersten Blick jedoch erschien das kleine, weiße Kalb mit der Aufgabe der Botschafterin, die ein so monumentales Werk wie die friedliche Vereinigung der gesamten Menschheit zu vollbringen hatte, weit überfordert.
Auch der Familie Heider schien auf ihrer Farm in Wisconsin nicht unbedingt eine lebende Legende zu ihrem Glück gefehlt zu haben. Der nicht abreißende Besucherstrom von Indianern und Nichtindianern hätte zumal sehr leicht zu neuen Spannungen führen können. Nachdem sich die Nachricht von dem Ereignis verbreitet hatte, wurden die Heiders von einer Menschenflut überschwemmt, die mindestens zur Hälfte aus ernsthaften Pilgern und aus Neugierigen bestand. Für die einfachen Farmer, die noch nie von der Legende von Whope gehört hatten, war das plötzliche Interesse an ihnen – um es vorsichtig zu formulieren – beunruhigend. 
Wie die meisten weißen Einwohner Amerikas hatten sich die Heiders vor der Geburt von Miracle nie mit Indianerkultur beschäftigt.
Tausende wollten das einmal unter einer Million Kälbern vorkommende „Wunder“ sehen. Die Medien berichteten nicht nur in den Vereinigten Staaten darüber, sondern in fast jedem Land, das über eine Reuters-Nachrichtenagentur verfügt. Bis zu ihrem Tod wurde Miracle von Besuchern, die aus so fernen Ländern wie Australien, Mosambik oder Irland anreisten, bestaunt und bejubelt. 
Falls der Sinn von Miracles Geburt und Leben darin bestanden haben sollte, Menschen zusammenzubringen und Geschichte der Völker der großen Ebenen bekanntzumachen, dann hat die junge Bisonkuh ihren Auftrag erfüllt.
Inzwischen hat die Legende vom weißen Bison für viele Indianer Amerikas und auch für viele Nichtureinwohner eine zusätzliche Bedeutung gewonnen. Die Legende vermittelte eine Reihe von Lebensregeln, die sowohl für die Umwelt als auch für Familie bedeutsam waren und auf die modernen Völker stolz sein könnten.
Miracle wurde neben ihrem irdischen Bisonvater begraben, der kurz nach ihrer Geburt verstarb. Ihre Begräbnisstätte wird weiterhin viele Besucher anziehen und wir danken, dass wir dieses Wunder miterleben durften. Miracles Geburt und Bisonvaters Tod wurde von Indianern in Visionen vorrausgesehen. Nun warten und hoffen wir auf einen weiteren Besuch von Whope.

Das Lied von Whope

Mit sichtbarem Atem wandere ich.
Ich wandere zum Bisonvolk,
und man hört meine Stimme.
Ich wandere mit sichtbarem Atem,
ich wandere diesen scharlachroten Weg.

(Francis Densmore - Teton Sioux Musik)
Niya taniya mawani ye

Dahinter steckt viel mehr, wenn man eine Weile darüber nachenkt.
Der sichtbare Atem ist der Rauch der Pfeife, der wiederum der Atem 
des Volkes ist. Der Atem des Bisons, der im Winter sichtbar wird.
Die Pfeife, der Mensch und der Bison sind eine Person.
Es heißt auch, solange wir die Pfeife ehren, werden wir leben und wir 
selber bleiben werden.
(Tahca Ushte)

Im August 2002 wurde auf einer Ranch im zentralen Norden von North Dakota ein weißes Büffelkalb geboren. Anfang September 2002 waren drei weitere weiße Büffelkälber auf derselben Ranch geboren worden.
Seit der Geburt der Kälber haben Stammesälteste der Dakota Indianer die Ranch von Dwaine und Debbie Kirk besucht. 

„Die Stammesältesten haben so großen Respekt vor den Tieren,“ sagt Debbie Kirk. „Sie singen für die Kälber und hinterlegen ihren heiligen Tabak, um den Geist der Weißen Büffelkalbfrau zu ehren.“

Laut der Tradition der Dakota ist die Weiße Büffelkalbfrau ein Geist, der den Dakota-Indianern vor 2.000 Jahren erschien und eine Zeit vorhersagte, in der er zurückkehren werde und die Menschen Frieden, Glück und Wohlstand hätten. Seine Rückkehr würde durch die Geburt eines weißes Büffelkalbs angekündigt werden.

„Die traditionsbewussten Menschen, die spirituellen Menschen, sind wirklich aufgeregt darüber,“ sagte Merry Ketterling, eine Indianerin aus dem Standing Rock Sioux Reservat in North Dakota. „Bei all den Problemen mit Drogen, Alkohol, Armut und gebrochenen Verträgen, haben die Indianer an dieser Hoffnung festgehalten, dass sich die Dinge zum Besseren ändern werden.“

Die Bison sind wieder zurück auf den Great Plains, die sie einst in Millionen durchstreiften. Sie wurden fast bis zum völligen Aussterben gejagt, aber in letzter Zeit haben die Rancher und Farmer Herden aufgezogen.

Von einem 1994 auf einer Farm in Wisconsin geborenen weiblichen Büffelkalb glaubt man, es sei der erste weiße Büffel seit über 60 Jahren. Dieses Miracle (engl.: Wunder) genannte Kalb ist eine Touristenattraktion geworden, genauso wie White Cloud, ein Albinokalb, das 1996 in North Dakota geboren wurde.

Einige weitere weiße Kälber sind seitdem geboren worden, darunter im August 2001 in Michigan auch ein Bulle. Von Häuptling Arvol Looking Horse aus dem Cheyenne River Reservat in South Dakota, dem derzeitigen Hüter der Heiligen Pfeife, wurde ihm der Name Wahos'i Messenger verliehen. 
„Der Geist der Weißen Büffelfrau hat mit seiner Botschaft seine Unterstützung in dieser Zeit großer Gefahren angekündigt,“ sagte er bei der Geburt von Messenger, „und mit der Geburt jedes weiteren weißen Büffels verkündet er auch weiter seine Botschaft – jeder von ihnen ist ein Zeichen.“

„Die Geburt von vier weißen Kälbern ist ein Zeichen von großer Dringlichkeit,“ sagte Looking Horse vor kurzem. „Es sagt uns, dass wir an einem Scheideweg stehen.“

(Quelle: Star Tribune, North Dakota, USA)

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